Evangelisches Diakonissenhaus Bethlehem

Jahresberichte

Jahresbericht 2008

Jahresrückblick – darum geht es jetzt, doch da hinein gehört der Dank an alle, die von Beginn an dafür gesorgt haben, dass wir es heute gut haben. Dankbarkeit ist die Basis, auf der wir ein Jahresfest, den Geburtstag des Werkes, feiern.

Vor 40 Jahren, am 13. Oktober, haben wir hier das erste Jahresfest gefeiert.
Vor 40 Jahren wurden das Mutterhaus mit Internat, die Fachschule und der Kindergarten hier an diesem Standort in Betrieb genommen.
Vor 40 Jahren waren manche von ihnen dabei und könnten sicher das eine oder andere erzählen von Mühsal und Freude des Umzugs.
Vor 40 Jahren wurde sechs Wochen lang umgezogen, von der Blücherstrasse hierher in die Friedrich–Naumann–Strasse. Immer und immer wieder fuhr ein Möbelwagen. Dort sortieren und einladen, hier ausladen und aufstellen.
Bald danach begann die Stadt ohne Vorwarnung mit dem Aufreißen der Blücherstrasse. denn erst da wurde die jetzt so mit Selbstverständlichkeit genutzte Straßenbahn gelegt. Welch gute Planung Gottes.

Aus der Enge in die Weite war die Devise, und das Gelände war damals gut außerhalb der Stadt; es gab rundherum noch Feld. Die Wohngebiete sind erst im Laufe der Zeit dazu gekommen.
Doch ich will nicht zu viel von Vergangenem erzählen, ihnen fällt sicher selber genug ein. "So war das damals...

Heute nach 40 Jahren können wir voller Dankbarkeit zurückblicken und so etwas wie Ernte–Dankfest halten. Wir leben zufrieden in und von dem, was damals geplant und gebaut wurde.

Die Aufgaben haben sich im laufe der Jahre etwas gewandelt. Wir konnten mit der Jahrtausendwende das Mutterhaus mit Internat umbauen und haben nun ein betreutes Seniorenwohnen "Mit den Schwestern unter einem Dach"!

Zum Jahresfest am 14. Oktober 2000, also vor acht Jahren, hat Schwester Elisabeth hier gesagt: "Ein neuer Abschnitt in unserer Geschichte hat begonnen". Dem ist so! Eine gelungene Veränderung der Aufgaben.
Der Kontakt von Bewohnern und Schwestern ist ein gutes und hilfreiches Miteinander.
Bei jedem Begegnen gibt es eine Menge zu berichten, man grüßt sich, man ist aneinander interessiert.

Verschiedene Angebote unseres gemeinsamen Lebens, wie Morgenandacht, Mittagsgebet, Abendandacht oder Wochenschlussandacht sind für alle Bewohner und auch für Gäste von außen offen – und werden wahrgenommen. "Auf der Höhe des Tages halten wir inne. Lasset uns Herzen und Hände erheben zu Gott, der unseres Lebens Mitte ist." So beginnt unser Mittagsgebet.
Innehalten, Pause im Alltag, sich bewusst Gott zuwenden ohne eine Leistung erbringen zu müssen, das tut einfach wohl, das belebt neu, das ist wie eine Tasse Kaffee für die Seele. Wer hätte das nicht nötig?
Täglich 11.45 Uhr in der Kapelle zu haben!

Dienet dem Herrn mit Freuden! – das ist unser Hausspruch und ich möchte sagen, manchmal hat das Dienen Vorrang und manchmal haben die Freuden Vorrang, aber manchmal trifft auch beides zusammen, und ich denke, das ist auch richtig so.

Unsere Seniorenwohnanlage mit ihren 64 Wohnungen ist gut ausgelastet. Wir hatten im vergangenen Berichtsjahr drei Einzüge. Schmerzliches Abschiednehmen und neues nachbarschaftliches kennen lernen sind weit mehr, als das Wort Mieterwechsel sagen kann.

Seit noch nicht so langer Zeit gibt es sogar eine Singgruppe im Haus, die sich aus Freude am Singen jeden Samstag trifft.
Auch Gedächtnistraining und Seniorengymnastik werden gern in Anspruch genommen.
Wunderbar ist ein 14–tägiger Kaffeeklatsch auf den Etagen, wo man sich begegnet und es entwickelt sich manch gutes Gespräch. Ab und an werden dabei auch kniffelige Sachen vom Gedächtnistraining gemeinsam gelöst, oder ein Geburtstag nachgefeiert.
Auf einer Etage liegt häufig ein Puzzle aus, an dem sich Vorübergehende rasch ein bisschen beteiligen, und irgendwann ist es fertig.

Schön ist es, dass unsere Gästewohnung so gut von Angehörigen oder Besuchern genutzt wird. Es waren 238 Übernachtungen.

An vielen Tagen im Jahr wird der so schön gepflegte Garten zum laufen oder auf der Bank sitzen gern genutzt und es ergibt sich auch da so manches Gespräch.

Nach wie vor ist die Cafeteria eine gute Möglichkeit zu einem gepflegten Mittagstisch, zu dem man sich eben nicht anzumelden braucht.

Unsere Mitarbeitenden in Haus und Cafeteria hatten in diesem Jahr neben manchen Ausfällen durch Krankheit eine gravierende Besonderheit zu meistern und haben es mit Bravour getan – Schwester Erika hat sich den Arm gebrochen – und ist über einen längeren Zeitraum ausgefallen.
Wer Schwester Erika kennt, und das sind wohl die meisten hier, kann vielleicht nachfühlen, wie schwer es ihr gefallen ist, nicht zupacken zu können.
Alle Mitarbeitenden haben mit großer Selbstverständlichkeit versucht die Lücke zu füllen und sich enorm eingesetzt.
Es war für uns beglückend zu erleben, wie gut das alles ging. Was wären wir ohne unsere Mitarbeitenden.
Als sich alles wieder normalisiert hatte waren wir gemeinsam im Bruchsaler Schloss mit einer hervorragenden Führung und anschließend auf dem Michaelsberg zum Abendessen. An dieser Stelle noch mal allen unseren herzlichen Dank.

Die Arbeit im Schülerhort mit 38 Plätzen unter der Leitung von Schwester Hildegund ist nach wie vor sehr gefragt. Es gibt viele Eltern, die das Konzept dieses Schülerhortes sehr schätzen und darum ihr Kind anmelden. Es sind im Frühjahr mehr Kinder angemeldet worden, als wir im Schülerhort aufnehmen können und wir haben erwogen, einige Räume im Gemeindehaus der nahe liegenden Petrusgemeinde zu mieten. Doch das war dann nicht nötig, da wir zurzeit eine Sondergenehmigung für 42 Plätze erhalten haben und keine Außengruppe einrichten mussten.
Mit großer Freude konnten wir zwei Musicals lauschen, die die Hortkinder mit den Erzieherinnen eingeübt haben. Das Weihnachtsmusical "Die sonderbare Nacht" im Dezember und "Joseph" im Frühjahr. Beides war großartig und eine hervorragende Leistung der sechs– bis elf–jährigen und der Erzieherinnen.
Danken möchte ich an dieser Stelle auch Herrn Pfr. Süss von der Fachschule, dass wir diese Aula für die Aufführungen jeweils nutzen konnten. Sie war immer gefüllt mit aufmerksamen Zuhörern und Zuschauern.
Etwas Besonders neben vielen Höhepunkten war es wohl auch für die Kinder des Schülerhortes, als sie mitten in der Stadt ein echtes Kornfeld abernten durften. Ja, sie haben richtig gehört. Es gab verschiedene Kunstprojekte in der Stadt, und eines davon war ein Kornfeld, welches dann mit alten Maschinen und von den Kindern mit Sichel oder Schere abgeerntet wurde, und einige Ähren davon haben wir heute noch hier. Es gab sogar einen Artikel darüber in der Zeitung. Im ganzen ist die Arbeit im Schülerhort ermutigend und notwendig für und mit Eltern und Kindern.

Zur Öffentlichkeitsarbeit gehört, dass wir im Dezember unser gelungenes Faltblatt versenden konnten. Es liegen an den Ausgängen auch noch Faltblätter aus und sie können sich gern welche mitnehmen.
Auch unsere Homepage lohnt sich immer mal anzusehen.

Einen wichtigen Dienst in der Versorgung und Begleitung Schwerstkranker Menschen tun die Brückenschwestern, und eine davon ist Schwester Renate. So manches Erleben und Begegnen wird auch unserer Schwesternschaft zum Segen.

Und in der ureigensten Tätigkeit der Bethlehem Schwestern ist Schwester Karin als Leiterin des Jakobus–Kindergartens tätig.
So haben wir als kleiner gewordene Schwesternschaft viel Anteil am alltäglichen Leben.

Wie alle Jahre hatten wir verschiedene und gern besuchte Veranstaltungen. – Feste feiern ist wohl auch eine der Stärken von Bethlehem. Einiges möchte ich jetzt nennen.
Im Dezember war und ist wieder unser adventliches Beisammensein mit der Hausgemeinschaft, Mitarbeitenden, Ehrenamtlichen, den Mitgliedern des Verwaltungsrates und Freunden.
Im Januar hat uns der Chor aus Berghausen mit einem Konzert sehr erfreut.
Sehr beeindruckt hat uns auch ein Besuch im Ostergarten in Linkenheim. Da war der Lebens– und Leidensweg Jesu in verschiedenen Szenen, sogar zum miterleben aufgebaut.
Im März haben wir uns wieder am Weltgebetstag der Frauen beteiligt, der in dem zurückliegenden Jahr in der Jakobuskirche stattfand.
Im Mai konnten wir mit der Hausgemeinde ein kurzweiliges und immer wieder beliebtes Frühlingsfest feiern unter dem Thema "Was blüht denn da am Wegesrand" nach dem heiteren Herbarium von Karl Heinrich Waggerl.
Im September, hatten wir eine Buchlesung von dem Journalisten und Schriftsteller Herrn Stuberger "Die Akte RAF". Großes Interesse wurde auch im sich anschließenden Gespräch deutlich. Natürlich konnte das Buch sogar handsigniert erworben werden.

Nach dem kleinen Gang durch das Jahr nun noch einiges aus den Gemeinschaften, wobei sich vieles des eben gesagten überschneidet.
Wir hatten die Freude mit acht Schwestern und ihren Gästen das 25–, 40–, 50– und 60 jährige Schwestern–Jubiläum feiern zu können. Solch lange Zugehörigkeit zur Gemeinschaft ist immer ein besonderer Grund zum Danken.

Einkehrtage und Rüsttage oder gemeinsame Wochenenden sind für alle, die daran teilnehmen, eine Bereicherung und Stärkung. Raus aus dem Alltag und mehr Zeit haben zum Hören auf Gottes Wort und zum gemeinsamen Gespräch und Gebet.

Die Diakoniegemeinschaft hatte zu einem besonderen Tag der Gemeinschaften eingeladen unter dem Thema der Jahreslosung 2008 "Ich lebe und ihr sollt auch leben". Alle die daran teilgenommen haben, konnten dieses Wort ganz neu für sich entdecken, und gute Begegnungen haben uns bereichert und wohl getan.

Von unseren acht Diakonischen Schwestern ist Schwester Maria Bottke im September 100 Jahre alt geworden. Sie lebt in Hochstetten im Pflegeheim.

Das Areal Gernsbach Scheuern konnte noch nicht veräußert werden, doch es laufen ernsthafte Gespräche und wir sind verhalten optimistisch.

Unsere Bilanz vom Jahr 2007, die von der Treuhandstelle des Diakonischen Werkes geprüft wurde, ist mit dem abschließenden Vermerk versehen: "Die Buchführung und der Jahresabschluss entsprechen nach unserer pflichtmäßigen Prüfung Gesetz und Satzung". Das heißt, das Jahr 2007 wurde zufriedenstellend abgeschlossen.
Unser Dank geht an Herrn Gramlich und Herrn Krätz, die dazu alle Vorarbeit geleistet haben.

Danken möchte ich an dieser Stelle allen Spendern, die uns in großer Treue helfen, manches zu tun was ohne ihre Unterstützung nicht möglich wäre.
Danken möchte ich auch für ihre begleitende Fürbitte; sie war und ist uns eine tragende Kraft.

Hinweisen möchte ich in diesem Jahr besonders auf die Aktion "Weihnachten im Schuhkarton", mit der wir wieder als Sammelstelle gleich nach dem Jahresfest beginnen. Wir wissen, es steht Bethlehem gut an, Kindern zu einer Weihnachtsfreude zu verhelfen. Es gibt weltweit viele Kinder, die vielleicht noch nie ein persönliches Geschenk erhalten haben.
Im vergangenen Jahr konnten wir 583 Schuhkartons reisefertig machen.
Schwester Elisabeth hat auch in diesem Jahr Informationsmaterial zum Mitnehmen bereit gelegt. Informieren sie sich und machen sie mit!

Es ist wohl allen klar, dass wir mit einem Jahresbericht immer nur einiges nennen können. Vieles was uns bewegt hat bleibt unerwähnt. Das ist auch gut so.
Danke für ihr Mittragen. Wir wissen umeinander und wir freuen uns auf sie zum Jahresfest am 17. Oktober 2009!

S. Wera Ledebuhr

Coypright Diakonissenhauses Bethlehem, Karlsruhe
Evangelisches Diakonissenhaus Bethlehem, Karlsruhe-Nordweststadt
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